Hannelore

Es war der 25.02.2010.

Ich wache auf und habe das Gefühl  Watte im Kopf zu haben. Ich gehe ins Bad und stehe vor dem Waschbecken. Was willst du hier frage ich mich. Ach ja, du wolltest dich waschen. Und nun Zähne putzen. Aber wo ist denn der Becher und die Zahnbürste. Nicht auffindbar.  Ich frage meine Tochter. Sei meint aber Mama das steht doch dort genau vor dir. Da habe ich es erkannt. Beim Kaffeetrinken hatte ich das Gefühl wie im Weltraum- schwerelos- als ich meine Tasse anpacken will. Na ja was soll es.

Ich fahre zur Arbeit. Ich schreibe eine Mail. Als Antwort kommt was schreibst du denn für einen Mist. Ich schaue und stelle fest das da nichts stimmt. Bei der Beantwortung der Mail achte ich genau darauf was ich schreiben will. Ich sehe ein  Wort und stelle fest da fehlt ein F. Aber wo ist denn nur auf der Tastatur (Ich kann tippen). Da das Wochenende naht beschließe ich zum Arzt zu gehen. Er stellte fest: ich solle mir mal Ruhe gönnen, da ich viel Stress habe und er meinte ich habe eine Depression. 

Schnee im Kopf und Schlafstörungen veranlassen mich zum Neurologen zu gehen. Diagnose: Depression. Meine Antwort auf diese Diagnose. Ich meine das kommt aber dich nicht plötzlich. So nach dem Motto, damit die Alte endlich ihren Mund hält, habe ich einen Termin für den nächsten Tag bekommen.  EEG war in Ordnung.  Nur beim Versuch 10 Minuten vor zwei zu malen versagte ich. Nach langem Überlegen fiel mir die Stellung der Zeiger ein, aber welcher Zeiger klein und welcher groß sein musste, das wusste ich nicht mehr. Daraufhin bekam ich eine Überweisung und einen Termin zum MRT mit dem Hinweis, das sei zwar übertherapiert, aber nur um sicher zu gehen. Ich hatte am gleichen Abend einen Termin.  Nach der Untersuchung meinte die Ärztin:  Warum Ihnen ihr Gehirn so einen Streich spielt weiß ich nicht ist sicher eine Depression und schickt mich nach Hause.

Am nächsten Tag der Anruf meines Neurologen der  mich in seien Praxis bestellte. Dort eröffnete er mir dass ich einen Schlaganfall  hatte und er mich in die Klinik einwies. Dies war dann ca 3 Wochen nach dem Schlaganfall.

In der Klinik wurde ich erst in der chirurgischen Abteilung  geparkt und erst am nächsten Tag auf die neurologische Abteilung gebracht.  Dies geschah Freitagmittag. So lag ich vier Tage in der Klinik ohne das was passierte.  Bei der Visite am Montag meinte die Ärztin, das und das sei gemacht worden. Ich meinte nur, nichts ist gemacht worden. Da ging dann alles sehr schnell. Nachdem man eine Blutgerinnungstörung festgestellt hatte, wollte man mich entlassen, da aber dann zu wenig Betten belegt gewesen wären wurde ich für den  nächsten Tag in der Augenklinik zur Untersuchung angemeldet. Da ich so noch viel Zeit hatte sorgte ich dafür dass ich in die Reha nach Hilchenbach gekommen bin.

Der erste Spaziergang völlig orientierungslos und Panik nicht wieder zurück zu finden.  6 Wochen Reha. Danach nach dem Hamburger Modell Wiedereingliederung. Sehr hart aber ich gehe wieder ganztags arbeiten.  Aber die Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis und der Konzentration sind geblieben. Mein Hausarzt meinte was passiert denn jetzt, das macht sicher ihr Neurologe. Mein Neurologe meint nur: Sie haben ein junges Gehirn das hat sich dann wieder erholt. Und keine weiteren Therapien folgten. Irgendann wurde eine Untersuchung gemacht ob ich ein Loch im Herz habe.  Ich hatte es. Viele weiter Odysseen  und weitere Pannen später musste ich Macumar einnehmen. Bei den Voruntersuchungen geriet ich an einen Arzt der mir die Frage stelle warum wird das Loch  nicht geschlossen. Ich meinte der Kardiologe hätte mir davon abgeraten. Der Arzt hatte mit anderen Patienten schon gute Erfahrungen mit einem Professor in Frankfurt gemacht. Kurz darauf bekam ich eine Reha genehmigt. Ich hoffte dort die Krankheit zu verarbeiten, aber leider war diese Reha nicht vom Erfolg gekrönt, aber ich hatte einen Termin beim Herzspezialist in Frankfurt.  Er hat mir alle Ängste genommen und nun warte ich auf einen Termin, damit mein Loch im Herz mit einem Schirmchen verschlossen wird.  (Stand 16.06.2012) Danach benötige ich keine Medikamente mehr und kann mich dann auch besser um die Verarbeitung dieser Krankheit kümmern und versuchen wieder alles in den Griff zu bekommen.  

Ich bin dankbar dass ich den Weg in diese Gruppe gefunden habe. Jedes Treffen baut mich auf.